Von Melbourne nach Sydney

2013-11-02
Weiter geht es Richtung Sydney. Ich halte mich mal ausnahmsweise an meinen Plan und steuere den Wilsons Promontory National Park an. Als ich in Foster im Visitor Center nach Plätzen dort erkundige, erklärt mir die Mitarbeiterin, dass heute ein langes Wochenende anfängt und dass deswegen schon seit Monaten alle Plätze vergeben sind. Es gäbe aber manchmal noch reservierte Stellflächen für internationale Gäste. Sie ruft im Park an und sie haben noch drei solche Plätze. Und 30 km weiter am Parkeingang bekomme ich dann tatsächlich den letzten Platz im Park.

Der Campingplatz ist wiederum 30 km weit im Park und wirklich voll belegt. Heute ist es endlich mal wieder richtig warm und ich kann ausnahmsweise mal den Pullover weglassen. Nach einer kleinen Pause mache ich noch einen Spaziergang zum Strand.

Und zum Fluß.

Auf dem Weg zum Waschraum sehe ich ein Wombat zwischen den Zelten durchspazieren.

2013-11-03
In der Nacht setzt der Regen wieder ein und die Temperatur fällt wieder auf "gewohnte" Werte. Trotz des Regens suche ich mir einen Wanderweg aus: Den Lilly Pilly Gully Circuit mit dem Abstecher zum Mt. Bishop. Zuerst der Mt. Bishop.

Und dann weiter auf dem Rundweg zum Lilly Pilly Gully.

Ich fahre weiter nach Bairnsdale.

2013-11-04
Jetzt reichts, ich ziehe los um einen Heizlüfter zu kaufen. Leider haben die Geschäfte ihre Auswahl schon komplett auf Sommer umgestellt. Heizlüfter sind nicht mehr im Programm, nur noch Ventilatoren. Ich kaufe wenigstens eine zweite Decke.

Beim Visitor Center bekomme ich drei Broschüren. Das Ei-Museum klingt bizarr genug, um es anzusehen. Es handelt sich um die Gallerie einer Künstlerin, die Skulpturen aus Eierschalen herstellt. Motive sind Tiere und Comic-Figuren. Nicht das, was ich mir ins Wohnzimmer stellen würde, aber bestimmt auch eher selten. Ich habe (leider) keine Fotos von den Ausstellungsstücken gemacht.

Das Aboriginal Cultural Museum (Krowathunkooloong Keeping Place) fasziniert mich mehr: Einblick in das Leben der Aborigines vor der Ankunft der Europäer und wie sie dezimiert wurden von den Europäern. (Und "dezimiert" ist eigentlich noch ein beschönigendes Wort.) Fotografieren war hier nicht erlaubt.

Nach einem Aufstocken meiner Vorräte fahre ich die Great Alpine Road nur bis nach Omeo (ich habe gestern grob überschlagen, wie weit ich bin: ich muss mich nicht beeilen).

2013-11-05
Die zweite Decke funktioniert, ich bin nicht erfroren. Nachdem der Camper weit genug aufgetaut ist, fahre ich die Great Alpine Road weiter nach Bright.

Ich glaube, hier war das Buschfeuer noch nicht so lange her.

Der Mt. Buffalo Nationalpark ist deutlich höher gelegen als Bright und der Wetterbericht sagt für Morgen einen warmen Tag voraus: Also bleibe ich heute Nacht lieber in Bright. Übrigens ein nettes Städtchen mit einer Hausbrauerei :-).

2013-11-06
Ich fahre die Gebirgsstraße hoch zum Mt. Buffalo Nationalpark, die Wanderung rund um den Lake Catani und die zu den Chalwell Galleries zu machen.

Die Route um den Lake Catani ist toll (bis vielleicht auf das Stück das auf der Straße entlang führt).

Bei den Galleries gebe ich schließlich auf, als die Beschilderung von mir will, dass ich mich zwischen Felsblöcken durchquetsche. Das ist mir dann doch nicht ganz geheuer.

Zurück am Camper fahre ich noch zum höchsten Punkt des Mt. Buffalo, "The Horn".

Und der Beweis, dass hier Alpin-Ski stattfindet:

Bis Thredbo komme ich heute nicht mehr bequem, also halte ich in Tallangatta auf einem Campingplatz am See.

2013-11-07
Ich komme zufällig an dem im Reiseführer erwähnten Aussichtspunkt für das alte Tallangatta vorbei.

Kurz darauf begegnet mir wieder ein Tier auf der Straße, ein Ameisenigel. Ich sehe ihn aber rechtzeitig und halte vor ihm.

Bei Khancoban betrete ich den Kosciuszko National Park, dem größten von New South Wales. Als erstes schaue ich mir allerdings nicht die Natur, sondern Menschenwerk an: Murray 1 Power Station. Praktischerweise findet gerade eine Führung statt.

Weiter in Richtung Thredbo, der Scammell Spur Lookout.

Bei der Geehi Camping Area machen die Zickaden einen Riesen-Lärm.

Weiter zum nächsten Platz.

Der gleiche Riesen-Lärm herrscht auch auf der Tom Groggin Camping Area. Ich bleibe trotzdem hier.

2013-11-08

Ok, sie sind am Morgen weniger aktiv als am Abend.

In Thredbo will ich hoch zum Mount Kosciuszko. Das erste Stück geht mit dem Sessellift.

Danach sind es noch 6,5 km einfach zum Gifpel. Es ist so windig, dass ich fast sofort umkehre, gehe dann aber doch bis zum Mt. Kosciuszko Lookout.

Der Wind lässt nicht nach und der Wetterbericht hat Regen bis Schnee vorhergesagt: ich kehre am Lookout um.

Als ich den Camper bei Thredbo Diggins abstelle, fängt es an zu regnen und ich bin froh, dass ich nicht mehr auf dem Berg bin. Später treffen ein paar der Wanderer, die ich oben getroffen hatte auch auf diesem Campingplatz ein. Sie erzählen mir, dass es am Mt. Kosciuszko "horrible" wurde...

Am Flußufer gegenüber sehe ich ein Wombat und später in der Nacht läuft ein Possum an meinem Lagerfeuer vorbei.

2013-11-09
Für Thredbo sagt der Wetterbericht weiter fallende Temperaturen (nachts bis auf 1°C) und Regen für die nächsten Tage voraus. Ich suche das Weite und fahre weiter nach Canberra. Die Stadt ist recht weitläufig und parkähnlich angelegt, die Reiseführer empfehlen die Erkundung per Auto (und nicht zu Fuß). Der Verkehr ist tatsächlich gemäßigt und es gibt auch Parkplätze, so dass ich hier mit dem Camper durch die Stadt düse.

In der National Gallery of Australia ist fotografieren leider verboten. Mein Highlight ist die Ausstellung zu Roy Lichtenstein: Pop Remix. Nur die Skulpturen im Freien darf man ablichten.

Update: Ich bekam eine Mail von Artsy.net, die meinen Blog gefunden hatten und mir erzählt haben, dass sie frei zugänglich viele Werke von Roy Lichtenstein auf ihrer Seite haben: Artsy's Lichtenstein page.

Ein kleiner Spaziergang durch die zentrale Fußgängerzone.

2013-11-10
Am Vormittag besuche ich das Parliament House.

Da man hier alles fotografieren darf, kann ich auch mal ein paar der Kunstwerke der Aborigines zeigen.

Bei der Führung sieht man die beiden Kammern des Parlaments von den anderen Galerien aus.

Und der Senat ist der einzige Raum in Australien, der rot hinterlegte "Exit"-Schilder besitzt.

Der Wandteppich in der Great Hall.

Auch das Dach mit dem Flaggenmasten darf man besichtigen.

Unter dem Questacon hatte ich mir eine Art "Deutsches Museum" vorgestellt. Aber ich gehöre offensichtlich nicht mehr zur Zielgruppe der interaktiven Experimente.

Inzwischen hat kräftiger Regen eingesetzt und ich lasse die Aussichtspunkte und den Telstra Tower ausfallen und fahre weiter nach Batemens Bay. Anscheinend ist das Dach meines Campers an der Ventilation undicht.

2013-11-11
Mit kurzen Unterbrechungen regnet es den ganzen Tag. Ich werde vom Vermieter wegen des undichten Daches zu einer Werkstatt geschickt, die ich nach ein paar Telefonaten auch finde. Viel kann der Meister zwar nicht machen, da ist nämlich gar keine Öffnung (mehr?) im Dach, nur eine Platte, deren Rand mit Silikon abgedichtet ist. Diese Abdichtung hat ein kleines Loch, das er mit mehr Silikon verschließt. Egal, die Reparatur war kostenlos und bis jetzt gab es keine weiteren Flecken mehr.

Unterwegs halte ich nur einmal kurz in Pebbly Beach an, aber im Regen macht der Strand auch keinen Spaß, also fahre ich bald weiter.

Campingplatz für heute ist in Kangaroo Valey. Besichtigt wird das aber erst morgen.

2013-11-12
Die Nacht über regnet es weiter kräftig, am Morgen ist mal kurz Pause, aber als ich bei den Fitzroy Falls ankomme, schüttet es schon wieder. Ich überlege weiterzufahren, steige dann aber doch aus und gehe zum Visitor-Center. Dort erklärt mir die Park-Mitarbeiterin, was ich mir auf meinem weiteren Weg Richtung Sydney heute noch alles anschauen muss, berät mich, ob sich ein Nationalpark-Paß für mich lohnt und zeigt mir ein paar ihrer Bilder von den Sehenswürdigkeiten. Inzwischen regnet es nur noch leicht und ich ziehe los auf dem West Rim Track.

Beim Main Lookout sehe ich zum ersten Mal den Wasserfall.

Jersey Lookout.

Twin Falls.

Paines Lookout.

The Grotto.

Der Regen hat die ganze Zeit nachgelassen und beim Renown Lookout kommt dann genau die Sonne raus.

Weiter zu den Carrington Falls, den Geheimtipp der Park-Mitarbeiterin kann ich leider nicht befolgen, da ich dafür mit dem Camper durch ein Stück überschwemmte Straße fahren müsste. (Und ich darf ja laut Merkblatt nicht mal Schotterpiste fahren.)

Weiter gehst am Jamberoo Lookout vorbei...

...zum Minnamurra Rainforest.

Das nächste Ziel ist eigentlich der Royal National Park, aber so weit komme ich heute nicht mehr. Ich steuere noch den empfohlenen Aussichtspunkt an (Lawrence Hargrave Lookout), bin aber schon auf der Suche nach einem Campingplatz.

Den Campingplatz finde ich ein Stück weiter südlich in Coledale am Strand.

2013-11-13
Der Regen scheint erst mal vorbei zu sein. Bei Sonnenschein fahre ich zum Visitor-Center des Royal National Parks in Audley. Im Park schaue ich mir erst Wattamolla (Badestrand) an und fahre dann weiter nach Bundeena, wo auch der Campingplatz ist.

Dann gehe ich den ersten Teil des Coast Track bis Marley Beach (und retour). Heute sind die Temperaturen und das Wetter endlich mal so, wie ich mir Australien vorgestellt habe: Mir wird auf der Wanderung trotz kurzer Hosen gut warm.

Auf dem Campingplatz herrscht inzwischen Flut.

Ich weiß nicht ob es derselbe Vogel war, der mich (oder eher meine Würstchen) später am Barbeque angreift.

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